Hortus-Animalis Tierschutzverein
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Rottweiler Mix
Name:Bolle
geboren: 2008
Geschlecht:männlich
Rasse:Rottweiler/Bullmastiff
kastriert:ja
Sonstiges: mehr Infos hier
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der Bolle(r)-Bär
Bolle zog 2008 als Welpe in eine Familie mit Kindern, da ging es ihm gut. Die Leinenführigkeit bei Hundebegegnungen war verbesserungswürdig,da er gern pöbelte.
Im Juli 2011 kontaktierte seine Familie eine Berliner Tierschutzorganisation, und bat um Hilfe bei der Vermittlung ihres Hundes, da in ihrer neuen Wohnung die Haltung eines Hundes verboten sei. Über viele Tierschutzverteiler und Internetseiten wurde dringend eine Pflegestelle oder ein übernehmender Verein gesucht, der dann auch einen Monat später gefunden wurde. In der Pflegestelle lebte er mit anderen Hunden und auch Katzen zusammen und war immer mit Menschen, ob groß oder klein super verträglich und freundlich. Durch generell wenig Sozialkontakte und weil seine ersten Besitzer jeder Hundebegegnung aus dem Weg gingen, hat sich dieser tolle Rüde dann zu einem "Leinenpöbler" entwickelt.


Hätte er damals die entsprechende Anleitung bekommen, wer weiß, wie es jetzt aussehen würde .... Die Art und Weise, in der man ihm diese Unart später abgewöhnen wollte, legte dem kräftigen Mix aus Rottweiler und Bullmastiff dann diese Steine in den Weg, die ihn stolpern ließen.


Bolle suchte im letzten Jahr ein neues Zuhause, weil sein Besitzer, der ihn im November 2011 bei sich aufgenommen hatte, an ALS erkrankte und innerhalb weniger Monate verstarb. Bolle, damals noch Whiskey, saß in einem zwar komfortablen, großen Auslauf mit gut isolierter Riesenhütte, begann sich aber aufzugeben, weil er so menschenbezogen ist.


So war ich auf ihn aufmerksam gemacht worden und da niemand sonst helfen konnte, holte ich Bolle ab. Wir fanden ein richtig gutes Zuhause für den Dicken, Bolle blühte dort richtig auf. Seine Reaktion auf angeleinte Hunde unterwegs war heftig, und ich begann, ein wenig zu recherchieren. Was ich zu hören und lesen bekam, ließ mich verstehen, was mit Bolle passiert war. Man hatte versucht, ihn mittels Starkzwang (Strom,Teletac, Würger) davon abzubringen, bei Hundebegegnungen so aufzudrehen. Was einen Trainer dazu bringen kann? Gute Frage, das. Bolle jedoch lernte aus der schmerzhaften Tortur, daß von fremden Hunden, die von ihren Haltern ausgeführt werden, eine große Gefahr auszugehen scheint- diese Fehlverknüpfungen durch aversive Reize sind schon lange bekannt und haben in der Hundeerziehung nichts zu suchen. Hunde wie Bolle müssen dann mit von Menschen verursachten Verhaltensauffälligkeiten leben- so gut es halt geht. Dass es höchstwahrscheinlich (Todes)Angst ist, die ihn zu solchen Reaktionen antreibt, entnehme ich der Tatsache, daß er schnell unterscheidet, ob er den Hundeführer und /oder den Hund kennt. Dann ebbt sein Streß deutlich ab! Bolles neuen Leute, welche er im letzten Jahr fand, konnten trotz besonderer Vorsicht einen Beissvorfall mit einem plötzlich aufgetauchten Hund, verbunden mit einem Sturz, nicht verhindern.


Manchmal hat Mensch oder Hund halt einfach Pech. Bolle kennt sich damit aus. Der andere Hund- Angstgegner- wurde verletzt , er ist aber wieder wohlauf. Das war´s . Bolle´s Menschen bekamen Post von den Ordnungsbehörden und der Hund, der bis dato keine Auflagen hatte, bekam die Gefährlichkeitseinstufung. Maulkorbzwang , Leinenpflicht und zumeist hohe Steuern- je nach Gemeinde. Ein anhänglicher Familienhund, der Kinder liebt und einfach glücklich ist, wenn er inmitten seiner Menschen sein darf.


Da hat ihn seine Vergangenheit wieder eingeholt. Bolle würde aufgrund dieser Problematik den Wesenstest schwerlich bestehen. Wenn man- selbstverständlich gewaltfrei - intensivst mit ihm arbeiten würde, könnte er dann irgendwann wieder wie ein normaler Hund reagieren? ich weiß es nicht. Ich bin nur unendlich traurig für diesen wunderbaren Hund, der außer der ihm antrainierten Auffälligkeiten nicht die geringsten Einschränkungen hat. Er ist gesund, sportlich, durchtrainiert, aktzeptiert den Maulkorb gut und ist mit anderen Hunden nicht unverträglich. Hier hat er auch mit unkastrierten Rüden kein Problem, wenn sie auf dem selben Grundstück sind. Man sieht ihn mit Indigo, meinem unkastrierten Kaukasen. Auch mit Lennox kommt er gut klar, spielt ihn durch den Zaun sogar an. Ich wünsche ihm, daß er eine neue Chance erhält, er braucht eine Familie, die ihn dabei sein läßt, dann ist er glücklich. Als er zurückgebracht (werden mußte), harrte er 3 Tage aus, ohne eine Hütte aufzusuchen, er stand im Regen und wartete .. Auch eine Dauerpflegestelle wäre toll!


Bolle braucht eine reizarme, ländliche und ruhige Gegend, da er mit zu vielen Umweltreizen nicht gut umgehen kann. Er will einfach bei seinen Menschen sein können und auf seine "alten Tage" nochmal sein großes Herz verschenken dürfen.


Danke für das Lesen


Kontakt:

Nähere Informationen erfahren Sie unter folgender Telefonnummer:
Andrea Wachsmann
05457⁄933 00 46




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